Wacko’s – Italienische Chips

Als ich vor einigen Jahren eine gute Freundin in Mailand besuchte, lernte ich die besten Orte und Speisen der Umgebung. Dort kam ich z.B. auch in den Genuss der bisher besten Pizza die ich je hatte. Ein paar Sünden standen natürlich auch auf dem Programm, Gelato vorneweg.
Wacko’s – italienische Kultchips
Als ich dann die angeblich besten Chips der Welt, Wacko’s probieren sollte, war ich doch etwas skeptisch. Doch ein euphorisches italienisches Temperament kann man nicht aufhalten…
Das Besondere an den Wacko’s ist, dass in jeder Tüte ein Spielzeug enthalten ist. Für Kinder natürlich ein großer Spaß! Ich kann mich noch daran erinnern, dass mir Wacko’s nicht unbedingt überragend geschmeckt haben und ich sie vergleichsweise teuer fand.
Nun bin ich gerade auf der italienischen Insel Ischia und entdeckte neulich Wacko’s im Supermarkt. Irgendwie konnte ich nicht anders und sie landeten im Einkaufskorb. Es war einer dieser seltenen Tage an denen ich nicht auf die Zutatenliste schaute. Jeder weiss, dass Chips nicht unbedingt die besten Inhaltsstoffe beinhalten…
Im Hotelzimmer wurde ich dann jedoch irgendwann neugierig und wollte wissen, wie denn der Ketchup-Geschmack der “Blacks” zustande kam. Nun, dass Ergebnis war ernüchternd: Tomatenpulver und Paprika in Verbindung mit Aromastoffen. Nicht schön, aber auch nicht überraschend. Andere Entdeckungen fand ich jedoch viel bedenklicher: nur 44% Kartoffelflocken? Noch schlimmer finde ich allerdings das Glutamat. Ich meine klar, das ist mittlerweile in so vielen Produkten enthalten, aber bei chinesischen Restaurants sind wir da auch pingelig. Da es sich bei Wacko’s zudem um ein Produkt handelt, das vor allem von Kindern gern gegessen wird, finde ich die Verwendung von Glutamat umso problematischer.
Geschmacklich fand ich die Blacks gusto ketchup allerdings recht gut. Auch das führe ich jedoch auf das Glutamat zurück. Wieder einer dieser Tricks der Lebensmittelindustrie, Konsumenten (geschmacklich) an Produkte zu binden. Wer natürliche Produkte nicht kennt oder seinen Gaumen an (künstliche) Geschmacksverstärker gewöhnt, der zieht solche Produkte meist vor. In diesem Zusammenhang sei auch noch gesagt, dass nahezu alle Chipssorten, die ich im Supermarkt auf Ischia gefunden habe, Glutamat enthielten. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass dies in anderen Ländern anders ist (darum an dieser Stelle auch keine Wertung). Die einzigen Sorten, die kein Glutamat enthielten waren die klassischen Varianten. Dort standen lediglich Kartoffeln, Öl und Salz in der Zutatenliste.
In diesem Zusammenhang fand ich die Umfrage der ARD und Tim Mältzer im Rahmen der Sendung “Lebensmittel-Check” zum Thema Tomatensaft interessant: während jüngere Marktbesucher den Saft von aromatisierten Tomaten und Strauchtomaten bevorzugten, schmeckte der Saft der Tomate vom Markt reiferen Semestern besser. Der Schlussfolgerung, dass Jüngere an den (künstlicheren) Geschmack der Supermarkt-Tomate gewöhnt wurde, die gute alte Gartentomate nicht mehr kennen und deshalb auch nicht schätzen.