[Test] Chilli Club Hamburg

Chilli Club Hamburg Schriftzug an der Wand

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Der Chilli Club Hamburg liefert eine sehr solide Leistung. Bei Berücksichtigung des Preises sehe ich aber noch Luft nach oben. Chillis waren auch selten.

 

Bei Unruly schätzen wir gutes Essen. Manchmal bekochen wir uns gegenseitig und ab und an gehen wir auch auswärts essen. Diesmal ging es zum Chilli Club Hamburg in die Hafencity. Bereits am Eingang wurden wir von einer großen Chillischote begrüßt:

Eingangsbereich des Chilli Club Hamburg mit roter Wand, großer Chillischote und Schiefertafel

The modern taste Asia. So weit so gut. Auch das knallige Rot an der Wand fällt auf, bleibt im Kopf und sorgt für ein modernes Ambiente.

Der erste Eindruck vom Chilli Club Hamburg

Nach der riesigen Chillischote und der roten Wand fielen uns vor allem drei Dinge auf im Chilli Club Hamburg:

  • die stilvolle Einrichtung
  • dass die Gäste vorwiegend im Businessoutfit waren
  • die hohe Lautstärke

Glücklicherweise hatten wir reserviert, denn es war sehr voll. Ehrlich gesagt, teilweise schon etwas zu voll und die Bedienung hatte manchmal ordentlich zu kämpfen. Schön fanden wir die gebrandeten Essstäbchenhüllen. Ein Blick auf die Karte verriet, dass es nicht besonders günstig werden würde, aber das hatten wir auch nicht erwartet. Zudem gab es eine Mittagskarte mit Vergünstigungen.

Karte mit Logo und Business Lunch Bedingungen   Gedeck mit Messer, Gabel und Stäbchen und gekreuzte Gabeln   Speisekarte und Essstäbchen mit Chilli Club Logo

Das Essen im Chilli Club Hamburg

Als große Gruppe konnten wir natürlich auch verschiedene Speisen und Getränke probieren. An dieser Stelle sei noch gesagt, dass ich gestern bereits wieder im Chilli Club Hamburg war und somit im Folgenden eine Mischung der beiden Besuche schildere.

Getränke und Vorspeise

Hier waren wir leider nur mittelmäßig begeistert. Da ich hausgemachte Limonaden sehr schätze, fragte ich nach, ob die Limonaden bzw. Eistees frisch zubereitet werden würden. Da dies bejaht wurde, bestellte ich eine Ingwerlimonade (gegen den Durst). Dazu einen Gin Tonic, da einige meiner Kollegen Mojito tranken und ich nach meinem Ischia Urlaub auf den Geschmack gekommen war. Bei meinem zweiten Besuch gab es leckeren frischen grünen Tee mit Jasminblüte.
Sowohl bei den Limonaden als auch bei den Mojitos hatten wir den Eindruck, dass die Mischungen zu süß geraten waren. Gerade die Limonaden/Eistees schmeckten sehr nach Sirup und sehr künstlich. Bei der Holunder/Minze Limonade hätten wir auch eher eine rötliche als eine weiße Farbe erwartet. Wir verglichen den Geschmack mit eher weniger appetitlichen Dingen (der nettere Vergleich war Spülmittel). Der Cappuccino zum Dessert war dafür wieder total in Ordnung.
Die Vorspeise war wirklich hervorragend. Jeder im Team konnte gar nicht genug bekommen. Nur die indischen Cracker haben uns nicht so zugesagt. Darum habe ich auch bei meinem zweiten Besuch den Wunsch geäußert, statt der Cracker mehr Naan-/Chilli-Brot zu bekommen…und er wurde erfüllt:

Brotteller mit 3 verschiedenen Brotsorten und drei Dips   Brotteller mit zwei Brotsorten und drei Dips   Teekanne mit Teeblüte und Stäbchen mit Chilli Club Logo

Hauptspeisen

Der Chilli Club Hamburg hatte eine gut gemischte Auswahl an Hauptgerichten: von Sushi über extravagante Kombinationen (z.B. Beef & Scampi) bis hin zu Wok-Gerichten. Für mich war ebendiese Kombination von Beef & Scampi, die mich neugierig machte. Zwei Mitarbeiter teilten sich das Sushi-Sashimi Schiff, einer nahm das gebackene Hähnchen und zwei probierten den vegetarischen Wok.
Hier ein paar Eindrücke:

zwei Stücke Rind und 2 Garnelen auf Gemüse mit einer Schale Süßkartoffelchips  Nudeln mit Tofu und Gemüse  9 Schälchen mit Tapas und ein Sushi Schiff

Wolfsbarsch mit Jacobsmuscheln auf Gemüse und Süßkartoffeln Fires in der Schale  Wok-Nudeln mit Garnelen, Lachs und Wolfsbarsch, verdeckt von Dill und Petersilie  Teambild am Tisch

Mit den Hauptspeisen waren wir ganz zufrieden. Es blieb, wie erwartet, nichts übrig -unsere Männer müssen noch wachsen…
Beim Sushi ergatterte ich nur noch ein wenig Lachs. Diesen fand ich gut, aber ich hatte auch schon zarteren gegessen. Der vegetarische Green Garden Wok schien ganz gut gewesen zu sein, aber für Menschen mit Fructoseintoleranz nicht zu empfehlen, da er in pikanter Orangensauce serviert wird. Mir haben die Sprossen darauf sehr gut gefallen. Sowohl bei Loup de Mer als auch bei Beef & Scampi fand ich die Sauce und das Gemüse sehr lecker und geschmacklich gut abgestimmt. Für mich hätte das Gemüse noch einen Hauch fester sein können, aber das ist nun wirklich Geschmackssache. In den Wokgerichten empfand ich das Gemüse allerdings zu weich. Die Sweet Potatoe Fries waren gut und die Qualität von Fisch und Fleisch sehr gut, v.a. der Wolfsbarsch hat mir überraschend gut geschmeckt. Normalerweise mag ich diese Art Fisch nicht so gern und schon gar nicht mit Haut und Schuppen. Diese waren wunderbar kross geraten.

Die andere Seite der Medaille

Was ich wirklich nicht verstehe, ist, warum mit soviel Grünzeug angerichtet wurde. Sowohl die Rosmarinzweige bei Beef & Scampi und Loup de Mer als auch der Dill und die Petersilie auf dem Pacific Seafood Wok empfand ich als etwas unschön gelöst. Zwar passten sie geschmacklich, aber bei der Anrichte sah es doch etwas lieblos und fehl am Platze aus. Es hätte zumindest ein Teil davon bereits mitgekocht werden können. Da manche Menschen die Geschmacksnote der Kräuter nicht so mögen, ist die Beigabe auf den Teller eine Alternative, dann für mich aber bitte in kleineren Teilen.

Wenig begeistert war ich davon, dass die beiden Rindfleischstücke unterschiedlich ‚durch‘ waren, vor allem, da ich „medium“ bestellt hatte und das erste Stück eher „durch“ war. Leider hatte ich auch kein Steakmesser bekommen und so etwas zu kämpfen.

Durchgeschnittenes Fleischstück  Durchgeschnittenes Rindfleisch, innen rosa  Ein leerer Teller und ein Teller mit Woknudeln und gekreuzten Essstäbchen

Klare Sache: Das Loup de Mer hat geschmeckt, der Pacific Seafood Wok leider nicht so. Die „Sweet and Sour“ Sauce war uns etwas zu sauer. Es schmeckte sehr stark nach Essig. Ehrlich gesagt war es so stark, dass es mir bereits beim (kräftigen) Riechen die Nase hoch ätzte. An beiden Tagen wurde ich von derselben Kellnerin bedient. In unserer Unruly Team Mittagspause war sie, für unser Empfinden, etwas überfordert, da das Lokal komplett voll war. Bei meinem zweiten Besuch war es deutlich leerer und so hatte sie mehr Zeit für Interaktion. Sie fragte uns „Was war denn da los“ als sie die Nudelreste erblickte. Unser saures Feedback teilte sie der Küche mit und man gab uns recht und eine Mini Crème Bruleé gratis.

Nachspeisen

Im Team haben wir natürlich wieder alle Dessert Variationen probiert. Ich hatte richtig Appetit auf den Schokokuchen und fragte, ob ich eine Sorbetsorte ohne Obst bekommen könnte. Zunächst wurde mir gesagt, dass Sorbet immer mit Obst sei, wobei ich erwiderte, dass es ganz hervorragende Basilikumsorbets gebe. Dann schien es wohl manchmal auch Wodka-Sorbet zu geben. Allerdings wurde mein Wunsch letztlich vergessen, was ich entgegnete als ich den Kuchen mit Mangosorbet serviert bekam. Der junge Mann bot mir an, das Sorbet zu tauschen, aber wir tauschten dann im Team. Alles vergessen war für mich mit dem ersten Löffel Schokokuchen. Jeder, der einen Blick in mein „M&S food halls“ Buch oder auf meinen „The M&S Taste“ Blog geworfen hat, weiß, dass ich sogenannte „Middle Melting Chocolate Puddings“ liebe. Also sorry, aber wer kann hier widerstehen?

heißer Schokokuchen mit Mangosorbet und Johannesbeeren  heißer Schokokuchen mit Himbeersorbet und Physalis  heißer Schokokuchen mit flüssigem Kern

Es war ein Fest! Wir waren uns leider nicht sicher, ob der Schokokuchen aus dem Ofen oder vielleicht doch aus der Mikrowelle kam, da er recht schnell serviert wurde. Das kühle Sorbet war eine tolle Ergänzung. Ich liebe diese Schokodesserts in Kombination mit Vanilleeis noch mehr. Ihr ahnt es vielleicht, ich war so glücklich darüber einen Schokoladenkuchen mit flüssigem Dessert gefunden zu haben, dass ich ihn bei meinem zweiten Besuch gleich wieder bestellte…
Das Team fand die Sorbet Varianten auch sehr lecker, wobei Mango dem Team etwas besser schmeckte als Himbeere. Die Crème Bruleé „Chilli Club Hamburg Style“ war hingegen etwas weniger beliebt. Ich bin generell kein großer Crème Bruleé Fan. Die asiatisch inspirierte Version mit Kokos und Limone war nicht so meins, sodass ich mir bei meinem zweiten Besuch lieber eine andere Entschädigung für die sauren Woknudeln gewünscht hätte (zumal wir insgesamt schon pappsatt waren). Doch einem geschenkten Gaul…

drei Sorbetschalen mit etwas Obst  Crème Bruleé mit Physalis und gekreuzte Gabeln  heißer Schokokuchen mit Kumquat und Minze und Mangosorbet und Physalis

Fazit/Bewertung des Chilli Club Hamburg

Der Chilli Club Hamburg hat einiges zu bieten: ein durchaus modernes Ambiente, eine große Auswahl leckerer (asiatischer) Speisen (modern aufgepeppt) und einen sehr guten Hot Chocolate Cake.

Auch der Service war solide. Bei ausgebuchtem Restaurant etwas überfordert und doch stets bemüht. Etwas unangenehm war, dass bei meinem zweiten Besuch die Verbindung des Kartenlesegeräts ausgefallen war. Der ein oder andere (ich auch) musste dann eben zur nächsten Bank laufen. Dafür wurde sich allerdings entschuldigt und auch die Entschädigung für den zu sauer geratenen Wok fand ich nett, wenngleich eine Alternative noch besser gewesen wäre, da wir bereits 3 Gänge hatten.

Beim Essen gab es ein paar Highlights wie den Brotteller mit den 3 Dips und den Hot Chocolate Cake, durchschnittliche Gerichte wie den Crispy Chicken Wok bis hin zu dem „versauerten“ Wok und den „versüßten“ Limonaden/Eistees/Mojitos. Den Hauptgerichten fehlte meist der letzte Schliff und die Anrichte war teilweise etwas lieblos.

Trotz des wiederkehrenden Brandings (speziell in der Einrichtung), habe ich nicht wirklich viele Chillischoten im Essen gefunden. Geschmacklich hat mich das allerdings weniger gestört.

Alles in allem, komme ich gern wieder. Ich sehe deutliches Potenzial in verschiedenen Bereichen, welches vor allem in Anbetracht auf den Preis noch ausgeschöpft werden sollte.

Allgemeiner Hinweis

Dieser Artikel spiegelt eine persönliche Meinung wieder. Die Bewertung hat somit keinerlei wissenschaftliche Grundlage (es sei denn diese ist angegeben).
Ebenso basieren die Informationen zur Verträglichkeit der Produkte bei Fructoseintoleranz auf meiner persönlichen Erfahrung an dem Tag der Verkostung und sind folglich nicht als Empfehlung sondern als Erfahrung zu verstehen. Daher übernehme keine Verantwortung für abweichende Reaktionen.

Es handelt sich bei diesem Artikel NICHT um einen gesponserten Post.

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