Burgerlich Hamburg [Test] – no ordinary burger

Burgerlich Hamburg Logo im Fenster bei Nacht

 

FIRST LOOK: Burgerlich Hamburg ist neu. Die Burger sind frisch und die Location hat Stil. Die Meinungen meiner Begleitungen gehen jedoch stark auseinander. Also: abwarten.

Neu und irgendwie anders: Das Burgerlich Hamburg fällt auf unter den Burgerläden. Zunächst überrascht das Bestell- und Zahlungssystem. Ganz wie im Vapiano bekommt man eine Karte, auf der Bestellungen gespeichert werden und deren Kosten am Ausgang beglichen werden. Die Ähnlichkeit ist kein Zufall: Vapiano Gründer und Chef Gregor Gerlach ist einer der beiden Geschäftsführer. Erfahrung mit Burgern bringt hingegen der zweite Geschäftsführer, Sven Freystatzky, ehemaliger Geschäftsführer von Jim Block, mit. Nachdem die erste Filiale Ende April 2014 erfolgreich in Köln gestartet war, öffnete Burgerlich Hamburg Ende November im ZEIT-Haus seine Pforte.

Das Ambiente und Konzept von Burgerlich Hamburg

Zunächst fällt auf, dass das Burgerlich Hamburg schick und stilvoll eingerichtet ist und viel Liebe zum Detail beweist: Neben Gemüsekisten und übergroßen Schnapsflaschen, gibt es Lampen aus Einmachgläsern und informative Wandgrafiken.

Burgerlich Hamburg: Tablet auf dem Tresen und Säule mit Wandgrafik "Nach eigenen Rezepten zubereitet"Burgerlich Hamburg Wandgrafik mit Rinderzeichnung, die unterschiedliche Fleischstücke zuordnetWandgrafik "no ordinary Burger"Lampen aus Konservengläsern mit Wandzeichnung Rinderkopf im Hintergrund

Auch das Personal hatte einheitliche Kleidung, die ich stilvoll und passend fand. Toll empfand ich auch, dass die Begrüßung bei allen vier Besuchen stets sehr schnell erfolgte. Bei meinem Besuch an einem Freitagabend (gegen 20 Uhr) war es so voll, dass wir auf einen freien Tisch warten müssten. Als Entschädigung gab es ein Bier gratis und es hat auch nur eine halbe Kölsch-Länge (bei mir ca. 10 Minuten) gedauert (allerdings Carlsberg Pils, kein Kölsch). Bei meinem ersten Besuch während einer Mittagspause war es ebenfalls voll, sodass wir zu dritt am Tresen der kleinen Bar gegessen haben. Für uns kein Problem. Allerdings funktionierte nur 1 von 3 Tablets.

Bestellung via Tablet

Grundsätzlich finde ich den Tableteinsatz super und im Burgerlich Hamburg habe ich selbst bei vollem Haus nicht besonders lang auf meine Bestellungen warten müssen. Nur den „Service“ Button finde ich etwas ungeschickt platziert: Ich habe ihn schon zweimal gedrückt, obwohl ich nur „zurück“ wollte.

Tablet mit "Service" ScreenTablet mit Menüscreen zum Bestellen

Die Produktbilder fand ich teils nicht so gelungen: Der weiße Hintergrund ließ die Speisen etwas steril wirken. Das dachte ich mir bereits bei den Bildern der Webseite. Noch irritierender fand ich, dass die Bilder zum Teil recht stark von der Realität abweichten. Bei den homemade Lavendel- und Basilikum-Lemonaden war zwar etwas Zitronenschale als Deko im Glas, auf den Bildern sah das aber nach noch mehr aus. Der Schokoladen Shake wirkte auf dem Tablet größer und in Realität nackter ohne das Kakaopulver on top.

Lavendel Limonade vor dem Tablet mit Limonaden ScreenBasilikum Limonade, nahezu leeres Bierglas und Burgerlich KarteBecher mit kaltem Schokoladen ShakeTablet Screen mit Schokoladen und Vanille Shake

Geschmeckt hat es trotzdem und das sehr lecker. Kommen wir also zum:

Das Essen von Burgerlich Hamburg

Sowohl die Getränke als auch das Essen kamen überraschend schnell. Manchmal erhielten wir sogar schon die ersten Getränke, obwohl andere am Tisch noch nicht einmal die halbe Bestellung hinter sich hatten.

Vorspeisen/Snacks

Die Snacks haben uns bisher noch nicht so überzeugt, allerdings mag das auch Geschmacksfrage sein. Hin und wieder probiere ich Zwiebelringe, aber meistens mag ich sie nicht. Bei Burgerlich waren wir sehr von der Größe der Onion Rings (3,50€) überrascht. So waren die 6 Ringe recht mächtig, was sicherlich auch an der Panade lag, die übrigens sehr knusprig war. Das Pulled Pork (3,50€) fand ich ok, aber pur bin ich da nicht so ein Fan von. Die Person, die es bestellt hatte, hat es auch nicht ganz aufgegessen. Toll finde ich, dass Burgerlich Hamburg das Branding kontinuierlich umsetzt.

Schale mit Pulled Pork und einer BrotscheibeSpeisekarte und Salz-/Pfefferstreuer mit dem Burgerlich Logo

Kommen wir zum Herzstück von Burgerlich:

Die Burger

Die Meinungen zu den Burgern gingen auseinander und alle, die verschiedene Burger probiert hatten, empfanden sie unterschiedlich gut. Über Geschmack lässt sich natürlich streiten, bei vielen Kritikpunkten stimmten wir jedoch überein.

Die Fleischburger: Burgerlich Burger, Cheese Burger, Chili Burger und Bacon Burger

Mein erster Burger im Burgerlich Hamburg war ein Cheese Burger (6€)

Cheese Burger bei Burgerlich Hamburgabgebissener Cheese Burger

  • PRO: Insgesamt lecker, das Fleisch hat mir gut geschmeckt
  • CONTRA: Das Sonnenblumenkerne-Bun war nicht so gut wie erwartet und die Tomatensoße sehr süß, sodass ich etwas Sorge wegen meiner Fructoseintoleranz hatte.

Mein Kollege hatte den Chili Burger (6€) mit Bacon und Jalapenos

Chili Burger mit BaconChili Burger und Jalapenos, Pommes und Chutney im Hintergrund

  • PRO: gute Schärfe, Brioche Bun
  • CONTRA: Warum liegen die Jalapenos drum herum? Chili Burger UND Jalapenos ist schon ganz schon scharf.

Beim nächsten Besuch probierte ich den Salmon Burger (6,25€) mit Champignons extra und meine Begleitung hatte einen Burgerlich Burger (7,25€) mit extra Bacon

Salmon Burger, Champignons daneben, Pommesschale und Chili MayoNahaufnahme vom Bacon mit Fleisch im Hintergrund

  • PRO: Der Lachspatty ist mal was anderes
  • CONTRA:  Champignons daneben?! Zwei Fleischpattys sind etwas viel und an dem Tag war das Fleisch nicht so gut wie sonst. Der Bacon war eher labberig

Last but not least, habe ich den Portobello Veggie Burger (5,50€) und meistens hatte ich die Burgerlich Pommes (2€)

Portobello Veggie Burger des BurgerlichChili Mayo im Gläschen und Pommes

  • PRO: Leckerer Portobello Champignon, Chili Mayo ist meine Lieblingssoße
  • CONTRA: Die gebratenen Zwiebeln beim Burger sind zu viel und geschmacklich kam er eher nicht so an
Die Pommes

Neben den Burgerlich Pommes gibt es auch die Allumettes (2,50€) und die Chips (2,50€)

Allumettes: Kartoffel-SticksBurgerlich Chips mit Chutney

Beides eine tolle Idee. Leider sind die Allumettes sehr unpraktisch. Selbst habe ich es noch nicht probiert, aber jeder, den ich beobachtet habe, hatte Probleme, die Allumettes zu greifen oder gar zu dippen. Chapeau allerdings, dass sie überhaupt so gut gelingen! Die Chips waren etwas praktischer und mit etwas Kreativität hat mein Kollege Bert sich auch als echter Gabelartist entpuppt. Das Chutney hat uns allen leider nicht so gut geschmeckt. Mein Favorit ist die Chili Mayo, die auf die Dauer allerdings etwas scharf ist. Auch die Wasabi Mayo wird mit der Menge etwas schärfer, ist geschmacklich noch etwas exotischer und auch nicht jedermanns Sache. Toll ist, dass auch das Ketchup homemade ist und lecker (würzig) schmeckt. Übrigens ist bei allen Kartoffelvarianten eine Soße inklusive und grobes Meersalz bereits drüber gestreut.

Die Getränke

Auch hier gibt es Meinungsunterschiede, einige Pluspunkte und deutliches Potenzial. Zunächst finde ich es klasse, dass viele homemade Getränke auf der Karte sind und frisch zubereitet werden. Persönlich mag ich auch die Tatsache, dass es Fritzkola Getränke anstelle der herkömmlichen Softdrinks gibt. Alle Tester sind sich jedoch einig, dass 3€ für eine Fritzkola ganz schön happig sind. Zudem fanden wir es schade, dass die Deko/Präsentation der homemade Getränke (im Vergleich zu den Fotos auf dem Tablet) vernachlässigt wird (siehe oben). Gin Liebhaber werden sich über den Monkey47 auf der Karte freuen. Die Gin Tonic Variante liegt mit 10€ preislich im Durchschnitt.

Fazit/Bewertung: Burgerlich Hamburg

Das Burgerlich Hamburg gefällt uns -gut sogar. Pluspunkte gibt es für die Frische der verarbeiteten Produkte und für die Gastfreundschaftlichkeit. Nicht selten legt Geschäftsführer Sven Freystatzky selbst mit Hand an. Beim ersten Besuch fragte er uns sogar direkt, wie die Pommes schmeckten, da er einen neuen Lieferanten probiert hatte und die Kartoffelspeisen nach seinem Empfinden etwas labberig waren. Uns war es nicht (negativ) aufgefallen und trotzdem bekamen wir einen Kaffee gratis. Übrigens der beste Kaffee, den ich bisher in Hamburg in einem (Burger) Restaurant bekommen habe. Das will was heißen, schließlich bin ich vom Torrefaktum sehr verwöhnt. Und sogar mit Baristaart:

Cappuccino mit BaristaartHerzlogo des Burgerlich Hamburg in der Decke, ein paar Lampen

Übrigens hatte ich bei der Gelegenheit angemerkt, dass ich Süßkartoffel-Pommes auf der Karte vermisse. Sven Freystatzky klärte mich auf, dass frische Süßkartoffeln nicht auf konstanter Qualität serviert werden können (wegen des hohen Stärkeanteils) und dass die meisten Restaurants dann auf TK-Produkte zurückgreifen -guter Punkt und sehr sympathisch!

Auch das Wartebier, welches wir sofort bekamen als wir auf einen Tisch warten mussten, zeugt von Gastfreundschaftlichkeit. Freitags abends um 20 Uhr ist man das Warten in Hamburgs Lokalen gewöhnt. Zusätzlich entschädigend wirkte der auflegende DJ. Weniger gut empfand ich die Toilettensituation. Wenn der Laden so brummt, braucht es mehr als zwei Damentoiletten.

Verzehrempfehlungen:

  • Mehrheitlich wurde das Brioche Bun bevorzugt
  • Mit den Burgerlich Pommes macht man nichts falsch, die Chips sind auch super
  • Die Chili / Wasabi Mayos (Letztere schwankt im Geschmack ein wenig) waren am beliebtesten, Mayo und Ketchup sind als Klassiker auch sehr gut
  • Basilikum- und Lavendel-Limonade sind lecker und erfrischend

Beim Essen habe ich vor allem folgende drei Anmerkungen:

  1. Warum kommen Extras wie Champignons und Jalapenos daneben statt auf den Burger? Irritierend war auch die Masse an gebratenen Zwiebeln beim Portobello Burger
  2. Die Produktshots sollten die Realität besser widerspiegeln (speziell beim Portobello Burger und den homemade Lemonaden)
  3. Das Preisverhältnis: Warum ist Lachs teurer als Beef und wieso der Portobello Pilz nur 50 Cent günstiger? Warum sind die Pure Varianten eigentlich noch teurer als die Burger?!?

Das Burgerlich Hamburg wird mich (und meine Mittester) wiedersehen. Gern auch in der Mittagspause. Das Konzept ist sehr durchdacht. Mir fehlt noch der letzte Feinschliff, aber so wie ich die Mitarbeiter erlebe, wird laufend optimiert. Die Burger Konkurrenz in Hamburg ist sehr groß. Burgerlich Hamburg hat allerdings auch einige Besonderheiten zu bieten. Das Karten- und Tabletsystem funktioniert ziemlich gut und sorgt dafür, dass es schnell geht. Die Einstellung zur Qualität und Frische der Zutaten gepaart mit der Gastfreundschaftlichkeit ist nahezu einmalig: „persönlich und professionell“.
Die selbst gebackenen Buns sind ein weiterer Bonus, vor allem das Brioche Bun ist hervorragend. Überhaupt sei an dieser Stelle noch betont, dass bei Burgerlich Hamburg ungewöhnlich viel selbst hergestellt wird. Das finden wir alle sehr beeindruckend! Da sich über Geschmack streiten lässt, muss ich jedoch sagen, dass ich von den Burgern (noch) nicht ganz überzeugt bin. Luft nach oben ist ja auch immer gut: Nobody’s perfect.

Und als nächstes steht dann die Verkostung eines Desserts an: Choco Coco klingt doch spannend…

Wandregal mit verschiedenen Produkten

 

Allgemeiner Hinweis

Dieser Artikel spiegelt eine persönliche Meinung wieder. Die Bewertung hat somit keinerlei wissenschaftliche Grundlage (es sei denn, diese ist angegeben).
Gabelartist übernimmt daher keine Verantwortung für abweichende Reaktionen/Empfindungen.

Es handelt sich bei diesem Artikel NICHT um einen gesponserten Post.

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